Als die Bankenkrise immer weitere Kreise zog, sahen sich die deutsche Kanzlerin und ihr Finanzminister schließlich gezwungen, die Sicherheit der deutschen Sparguthaben zu garantieren. Hintergrund war, dass ein Run auf die Banken befürchtet wurde und sich Panik unter Anlegern und Sparern ausbreiten würde, wenn die Banken diese Anfragen nicht mehr bedienen könnten.
Schwindelerregende Summen
Im Zuge der Bankenrettung gewöhnte man sich allmählich daran, dass Summen mit absurd vielen Nullen bereitgestellt wurden, um in Schieflage geratene Banken zu retten. Dies widersprach dem Gerechtigkeitsempfinden vieler Menschen. Schließlich war es häufig so, dass riskante Finanzgeschäfte der Grund für die Probleme waren. Zugespitzt formuliert könnte man auch sagen, dass die Banken die Schuld an ihrer Misere selbst trugen.
Jedes andere Unternehmen hätte Insolvenz anmelden müssen, doch die Banken mussten gerettet werden? Die Erklärung, dass die Folgen einer weiteren Bankenpleite verheerend seien und eine Kettenreaktion mit unabsehbaren Folgen auslösen würde, war ebenso furchteinflößend wie unbefriedigend. Doch das Gespenst der letzten Wirtschaftskrise, die in den 1930er-Jahren für Massenarbeitslosigkeit und die Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten sorgte, hing drohend über jeder zu rettenden Bank. Die Geschichte durfte sich auf keinen Fall wiederholen. Schließlich gilt die wirtschaftliche Perspektivlosigkeit der Menschen damals als einer der Gründe für den Aufstieg der Nationalsozialisten und damit letztlich auch als ein Auslöser für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.